Jürgen Wertheimer

Schmerzgrenzen überschreiben. Schmerzgrenzen  überschreiten:  Künstlerische Arbeit Selbstversuch.
Vortrag zur Eröffnung der Ausstellung am 21.11.2017 im Landratsamt Tübingen 
Man denkt an das berühmte ‚mit der verbrannten Hand von der Natur des Feuers Schreibens’ der Ingeborg Bachmann, wenn man vor den Arbeiten Brenners steht oder sie liest. Zumindest damit steht die Künstlerin und Schriftstellerin nicht allein. Aus existenziellen Grenzsituationen kann nicht nur Überlebenswille erwachsen, sondern auch extreme, gelegentlich extremistische ästhetische Kraft .

Heino Schmull

Einführung zur Ausstellungseröffnung "Gesichter – Landschaften – Wesen" in  der Tübinger Kreissparkasse 2006

Ein und dieselbe Form kann und tödliche Wunde und gebärende Vulva sein, ein Rot zugleich das von Blut und das einer Blüte.
Immer wieder spürt man ein Entsetzen, eine Verletzung, und zugleich bildet die Kraft der Farben und die der bildnerischen Form den Gegensatz und das Gegenwort dazu.

Paul Hoffmann

"Kunst kommt von Müssen", Essay im Buch "menschenorts" (1998)

Jene nie aussetzende Empfänglichkeit für alles himmelschreiende Unrecht, das auf der Welt verübt wird … Sie vermag ihre Seele nicht zu verhärten, angesichts der Hekatomben von Opfern menschlicher Gewalt und Grausamkeit, um ruhig ihren privaten Weg zu gehen in den vom Schicksal noch verstatteten Bahnen. Das sondert sie von der Mehrzahl der Menschen ab

Angelika Overath

"Ein blauverwundetes Wesen", erschienen in Neue Züricher Zeitung vom 7. Juli 1998

‚Niemand kann fliegen‘, notiert die Dichterin. Und doch impliziert die Darstellung der Verwandlung ein utopisches Moment, das ins noch nicht fixierte, das ins Offen weist. ‚Ich schwebe / Und lebe / noch‘ endet das Gedicht ‚Lebenslauf‘.

Erich Fried

"Irrtum schafft Kälte / Kälte ruft Feuer" – Rezension des Bandes "Isolde im Winter" in der ZEIT vom 11. November 1983

durchweg ist ein seltsames Zusammenspiel oder inniges Auseinanderklaffen von völlig Konventionellem und völlig Unkonventionellem so ungemein geglückt und beeindruckend, wie es nie sein könnte, wenn es gewollt und nicht gemusst wäre.